Wöllte wegstaubsaugern

..... ich hatte mich ja bereits über wöllte irgendwie geäußert....
wir finden dazu im Internet verschiedene Beschreibungen, ich kopiere einfach einmal einige Aussagen:
1.
Das Wort "wöllte" ist "organisch vergessener" Konjunktiv. Es hat sich als konjunktive Form nie durchsetzen können, wie es alle seine seine Kollegen geschafft haben: hätte, könnte, würde, müsste, täte, und so weiter. Sie alle hatten irgendwann das Geld, sich einen Umlaut für ihren **"wenn es denn so wäre"**-Fall zu kaufen um diese verbale Gedankenspielerei vom dazugehörigen Imperativ zu unterscheiden. Nur "wollen" war arm dran, konnte grammatikalisch nicht expandieren, sondern musste sich gewissermaßen autorecyclen.
2.
Aus dem Hessischen sind mir die Formen "wöllte" und "söllte" als Konjunktiv II von "wollen" und "sollen" im Singular vertraut. Im Plural heißt es dann da entsprechend

•"wir wöllten/söllten"
•"ihr wölltet/sölltet"
•"sie/Sie wöllten/söllten"
Ob diese Formen jemals, so wie die eigentlich ebenfalls nicht standardsprachliche Konkunktivform "bräuchte" Aufnahme in standardsprachliche Grammatiken finden, bleibt abzuwarten.
Für mich als in Süddeutschland Aufgewachsenem klingt jedenfalls die eigentlich richtige, formal mit dem Präteritum identische Konjunktivform "brauchte" sehr ungewöhnlich. Ich glaube ich habe sie zum ersten Mal in Milchmann Tevjes Lied "Wenn ich einmal reich wär" in der deutschen Übersetzung von Anatevka gehört und hielt sie deshalb sogar zuerst für Jiddisch.
Gerade bei den Modalverben "wollen" und "sollen" wäre ja eine Umlautunterscheidung zwischen Präteritum und Konjunktiv II durchaus elegant, um die Verwendung eines ansonsten zur Disambiguierung nötigen weiteren Hilfsverbs "würde(n/t)" zu vermeiden.

da darf man dann doch gespannt sein, wie dann erst noch wegstaubsaugern zu beurteilen wäre.....
ich jedenfalls kann mit wöllte ich mal was wegstaubsaugern ganz gut leben :-)